Stabilisierung & Rentention

Ist die aktive Phase der kieferorthopädischen Behandlung abgeschlossen, folgt die Stabilisierung des Ergebnisses. Diese Phase nennt man Retention.

Die Zähne tendieren ein Leben lang dazu, nach vorne zu wandern. Vermutlich ist das evolutionsbedingt, um Verluste durch Abrasionen (Abnutzung der Zahnoberfläche) im Approximalraum (zwischen den Zähnen, approximal - zum Nachbarzahn hin)im Laufe des Lebens auszugleichen. Um das Behandlungsergebnis nicht zu gefährden, muss es gehalten werden.

Während der Behandlung kommt es zu Umbauprozessen im Knochen und Dehnung der Haltefasern des Zahnes. Damit die Zähne die erreichte, gewünschte Position beibehalten, müssen sie insbesondere nach Ende der aktiven Behandlung gestützt werden. Zu diesem Zweck gibt es herausnehmbare und festsitzende Retainer.

Nach Abschluss einer Invisalign Behandlung kann die letzte Schiene als herausnehmbarer Retainer verwendet werden. Dazu sollte sie einige Jahre jede Nacht getragen werden, danach zumindest in regelmäßigen Abständen. Nach der Behandlung mit Multibandapparaturen können wir lose Zahnspangen fertigen, die als Retainer getragen werden. Zur Retention reicht es, die Zahnspange nachts zu tragen - dann aber konsequent.

Herausnehmbare Retainer

Herausnehmbare Retainer [s]

Alternativ bieten wir Ihnen in unserer kieferorthopädischen Praxis in Hamburg fest geklebte Retainer an. Bei diesen handelt es sich um einen Draht, der anhand eines Gipsmodells individuell im Labor gefertigt wird. Dieser wird von außen nicht sichtbar hinter die Zähne geklebt. Da sie zungenseitig angebracht werden, nennt man diese Drähte Lingualretainer. Sie können im Ober- und Unterkiefer angebracht werden. Der Lingualretainer ist flach und schmal, dadurch löst er für gewöhnlich keine Irritationen aus und wird nur selten als störend empfunden. Dieser Retainer sollte in der Regel ein Leben lang im Mund verbleiben. Von außen ist er nicht zu sehen. Um die Zahngesundheit zu erhalten, sollte täglich Zahnseide benutzt werden, die unter dem Retainer hindurch gefädelt werden kann. Zu diesem Zweck gibt es verstärkte Zahnseide in der Drogerie, die das Fädeln erleichtert.

Kombinierte kieferchirurgische-kieferorthopädische Therapie

In der Kieferorthopädie unterscheiden wir zwischen dentalen und skelettalen Dysgnathien (Kieferfehlstellungen). Ersteres bezieht sich auf Abweichungen die Zahnstellung betreffend, letzteres bezeichnet eine Anomalie in Bezug auf die Kiefergröße und/oder dessen/deren Position. Oft liegt eine Kombination aus beidem vor.

Ist das Wachstum des Patienten noch nicht abgeschlossen, können auch besonders ausgeprägte skelettale Dysgnathien (Kieferfehlstellungen) meist ohne Operation mit Hilfe kieferorthopädischer Geräten behandelt werden. Ist der Patient aber ausgewachsen und es liegt eine ausgeprägte Fehllage eines Kiefers in Bezug entweder auf den Schädel und/oder auf den anderen Kiefer vor, ist eine kombiniert kieferchirurgisch-kieferorthopädische Therapie angezeigt. Solche massiven Kieferfehlstellungen gehen häufig einher mit einer deutlichen Beeinträchtigung der Kau- und Sprachfunktion und mit Schmerzen. Neben den funktionalen Argumenten gibt es auch ästhetische Gründe, eine solche Fehlstellung zu korrigieren: Verlagerte Kiefer beeinflussen das Gesichtsprofil maßgeblich.

Die Aufgabe des Kieferorthopäden ist es, die auf die Zähne bezogenen Fehlstellungen zu korrigieren, während der Kieferchirurg die skelettalen Fehlstellungen im Rahmen einer stationär durchgeführten Operation behebt. Isoliert voneinander kann man das Vorgehen aber nicht betrachten: In den meisten Fällen beginnt die Therapie beim Kieferorthopäden, bis ein gewisses /"Etappenziel/" erreicht wurde. Dann steht die Operation an. Nach der Heilungsphase geht die Behandlung beim Kieferorthopäden weiter. Um dem Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten, ist eine enge Zusammenarbeit und detaillierte Koordination zwischen Kieferorthopäden und Kieferchirurgen unabdingbar. Die Kieferorthopäden unserer Fachpraxis in Hamburg arbeiten deshalb seit Jahren mit einem erfahrenen und zuverlässigen OP-Team zusammen.

Diese umfangreiche und aufwändige Therapie, die nur bei ausgeprägten Fehlstellungen notwendig ist, wird meist von den Krankenkassen übernommen oder bezuschusst.

Muss ein Kiefer oder sogar beide vor- oder zurückverlagert werden, weil die Zähne weit vor- oder hintereinander beißen und ein Lippenschluss wenn überhaupt nur mit großer Mühe möglich ist, wird generell wie folgt vorgegangen:

Der betroffene bzw. die betroffenen Kiefer werden so durchtrennt, dass die zahntragenden Teile verlagert werden können. In ihrer neuen Position werden sie meist mit Titanplatten befestigt. Die gesamte Operation erfolgt in Vollnarkose und über den Mundraum, äußere Narben bleiben dabei nicht zurück. Die Titanplatten können meist belassen werden. Diese Operationen sind für gewöhnlich mit einem mehrtägigen stationären Aufenthalt in der Klinik und einer strengen postoperativen Diät und Tragen von Gummizügen verbunden.

Auch bei unseren jugendlichen Patienten kommen Diagnosen vor, die einen kleinen ambulanten kieferchirurgischen Eingriff notwendig machen. Zum Beispiel wenn verlagerte Zähne, die aufgrund ihrer Position im Kiefer nicht durchbrechen konnten, operativ freigelegt werden müssen. Dann können Sie mit einem Bracket versehen und mit Hilfe von Gummis, Drähten oder Federn in die Zahnreihe eingegliedert werden. Davon betroffen sind vor allem Eckzähne, da sie meist zu den letzten bleibenden Zähnen gehören, die durchbrechen.

Während der gesamten Therapie stehen Ihnen die Kieferorthopäden unserer Praxis in Hamburg zur Seite und unterstützen Sie in allen Belangen. Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.